Afropean Project am 20. Mai 2015 im Horner Nachtcafé
Fotos: Tomas Engel
Wie soll man das bloß nennen, was die drei hervorragenden Musiker einem total heterogenen Publikum präsentierten?
Na klar - Afropean, also etwas afrikanische, etwas europäische Musik im Mix.
Das trifft es aber nicht, es war ja viel mehr.
Crossover? Auch nicht, denn so viele verschiedene Merkmale sind viel mehr als ein "Cross".
Weltmusik? Na ja, damit könnte alles und nichts gemeint sein.
Also afropäische Crossover-Weltmusik.
Nein, keine Definition beschreibt auch nur annähernd den Zauber, die Wucht und diese unbändige Lust am Spielen, die uns Gerd Kilian (u.a. Balafon, Steelpan), Janosch Pangritz (Drums, Percussion) und Wojtek Swieca (Gitarre, Ersatzmann des verhinderten Pianisten Vitek Kristan, aber wer kann schon angesichts dieses grandiosen Gitarristen von "Ersatz" sprechen...) vermittelten.
Was heißt hier überhaupt vermitteln, wieder so ein unpassender Begriff.
Das Publikum tauchte ein in Klangwelten, musikalische Sphären, in Mixturen aus Ethno-, Rock-, Pop- und Jazzelementen, staunte über die Vielfalt nur scheinbar tonumfangsreduzierter Instrumente wie Balafon und Steelpan und ließ sich durch zahllose Musikstile treiben, die da scheinbar mühelos miteinander verwoben wurden.
Eine Musik, die "jedem etwas" bietet, dabei aber nie ins Klischee abrutscht. Das führt auch schonmal zu Missverständnissen, wenn Einige im Publikum ausschließlich Bekanntes suchen. "Das waren ja gar keine Original-Rhythmen aus Afrika." "Den Dharabouka-Rhythmus gibt es so gar nicht in Marokko".
Eben DAS ist ja das Besondere! Man meinte Gewohntes zu hören, wurde aber wenige Takte später musikalisch immer wieder "aufs Glatteis" geführt, hörte neue, unbekannte Zusammenhänge und konnte sich eigentlich immer nur wundern, was die drei Profis da aus dem Fundus ihres Könnens schöpften.
Das Afropean Project wendet sich gezielt an Schulen, um dort SchülerInnen mittels eines Konzertes Zugang zu Stilen, Spielweisen und ungewohnten Instrumenten zu vermitteln.
Wir können jedem Musikbereich unbedingt empfehlen, die Gruppe zu "buchen".