Ferienbeginn mit der Thomas Hahn-Band
Am letzten Schultag vor den Sommerferien wurden die Zeugnisse unserer Schülerinnen und Schüler mit einem locker-poppigen Konzert versüßt.
Thomas Hahn, (noch) relativ unbekannter deutscher Pop-Sänger, gab in unserem Konzertsaal ein einstündiges Konzert. Viele Klassen kamen mit ihren KlassenlehrerInnen nach der ersten Tutorenstunde ins Zentrum der GS Horn, um die aufstrebende Band kennen zu lernen.
Die Zeugnisse durften noch warten.
Einige Jugendliche fragten natürlich vorher schon, wer denn „dieser Thomas Hahn überhaupt sei“. „Lasst euch doch einfach überraschen, danach wisst ihr es“ war die lehrertypische Antwort.
Thomas Hahn und seine Musiker, fast alle Schulmusik-Studenten der Musikhochschule Köln, hatten das Konzert als eines der letzten ihrer Schul-Promotion-Tour angekündigt. Da erwartete man fast schon müde Gestalten, die ihre letzten Gigs routinemäßig abziehen.
Nichts davon war auf der Bühne zu spüren – im Gegenteil. Die Musik ging sofort gut los, viele Schülerinnen und Schüler – und auch ihre Klassenlehrerinnen! – tanzten schon beim zweiten oder dritten Song, und auch die leisen Töne der Balladen kamen gut an.
Sicher, nicht allen gefiel die Musik. Eine Ansammlung gängiger Vorurteile war auf den Gesichtern derer zu lesen, die sich schon vor dem ersten Ton möglichst cool dreinschauend auf den Treppenstufen niederließen. Deutsche Texte – für einige ein negatives Werturteil an sich. Noch unbekannte Musiker – dann können die nicht gut sein? Popmusik – Babykram für mich als Hip-Hopper.
Thomas Hahn und Band kamen früh, um in Windeseile professionell und aufeinander eingespielt aufzubauen. Da saß jeder Hangriff. Keine Hektik, kein genervter Ton, wirklich gekonnt. Ebenso der Abbau – Profis, kein Wunder nach einer dermaßen langen Tour durch deutsche Schulen, aber doch nicht immer selbstverständlich.
Unseren SchülerInnen fiel besonders auf, wie selbstverständlich und direkt Thomas Hahn sein Publikum ansprach, wie routiniert und sicher die Musiker ihre Instrumente im Griff hatten, wie der Mischer den Saal optimal – und eben nicht zu laut – beschallte und wie Sounds und Soli ebenso klar wie die Texte herüber kamen.
Und nach dem musikalischen Ausklang des Schuljahres?
Während sich die nun doch etwas übernächtigt wirkenden Musiker eine Führung durch unseren Musikbereich gefallen ließen, unterhielt sich das Publikum angeregt auf den Wegen zu den Klassenräumen:
Vom überheblichen „Und was sollte das jetzt“? über das allgegenwärtige „Voll geil ey“ bis zum schmachtenden Augenaufschlag „Der wird bestimmt mal’n Star“ fanden sich auch Zeichen abbröckelnder Vor-Urteile, die uns Musiklehrern wieder einmal deutlich machten, wie sinnvoll auch spontane, nicht im Unterricht vorbereitete Konzerte gerade für unsere Schülerschaft sein können.
Ein eingefleischter Hip-Hop-Fan zum Gleichgesinnten: „So’n paar Beats waren nicht übel, nicht?“ und „Der Gitarrist hatte es voll drauf, Mann“. Zwei Mädchen aus der 7. Klasse: „Der ist voll süß, aber er kann auch richtig gut singen.“ „Ja, und die Texte passten irgendwie doch ganz gut“.
Thomas und Band: wir drücken Euch die Daumen – und wenn ihr mal „ganz oben“ seid, kommt ihr wieder in die GS Horn zu einem abendfüllenden Konzert.
Das wird garantiert ein Heimspiel!