Am Nachmittag vor seinem großen Solo-Abend zu unserem 40-jährigen Schuljubiläum trainierte der erst 29 Jahre junge weltbekannte Schlagzeuger Benny Greb 40 unserer SiebklässlerInnen an Schlaginstrumenten.

Uns Musiklehrer hatte er vorher gebeten,  in unserem Konzertsaal je 7 Hi-Hats, Snaredrums und Standtoms im Halbkreis vor seinem Drumset aufzubauen.
Unser Glück, dass wir vor einem Jahr unsere drei Musikräume mit 6 neuen Tama-Schlagzeugen aufgeforstet hatten, so konnten wir, zusammen mit den Einzelteilen unserer alten Drumsets, dieser Bitte im vollem Umfang nachkommen.

Pünktlich um 13 Uhr erschien die erste Gruppe Siebklässler, die alle im Laufe des 6. Schuljahres ihren Schlagzeug-„Führerschein“, bestehend aus dem Vorspiel eines Latin-Rhythmus und einem schriftlichen Test, mit mindestens einer 2- abgeschlossen hatten.

Eine absolut neue Erfahrung für Schüler und Coach. Bis zu diesem Tag hatte Benny immer „nur“ ausgebildete Schüler in die Techniken der Oberliga eingewiesen, nun warteten 20 Jugendliche, die noch nie Privatunterricht hatten, auf seine Anweisungen.

Benny ging sofort „zur Sache“: Basic-Rock, Bässe auf den Toms, Achtel auf den Hi-Hats, die Snare auf der zwei. Die Schüler: hoch konzentriert, denn ist wesentlich schwieriger, zusammen „in Time“ zu bleiben als die eigenen Körperteile allein zu koordinieren. Wechsel der Instrumente. Hip-Hop-Grooves mit Synkopen.

Sechzehntel statt Achtel. Eingebaute Soli einzelner Schüler. Benny am Drumset zum Groove der zwanzig talentierter Laien. Zum Ende hin noch ein tolles Konzentrationsspiel: Auf dem Boden, die Hände überkreuzt im Takt Viertel schlagen. Wessen Hand falsch zuckt, der „fliegt raus“. Jetzt bloß nicht durcheinander bringen lassen!
 

Allein schon deshalb nicht, weil das SAT1-Team um Dorle Breuer die Session filmte. Der Sender plant eine Berichterstattung über unsere Musikprojekte, unsere Zusammenarbeit mit Profimusikern und unseren gerade erhaltenen 1. Bundespreis „Mixed Up“ für unser musikalisches Gesamtkonzept. Das Schlagzeugtraining mit insgesamt 40 Jugendlichen fehlte dem Team noch für die Zusammenstellung.   

Um 14.30 Uhr ging es dann weiter mit den nächsten 20 Schülern. Andere Schüler, andere Rhythmen. Benny ging prima auf die unterschiedlichen Gruppen ein. Wie im Musikunterricht, so kann man auch beim Schlagzeugtraining nicht in jeder Gruppe das gleiche Pensum anbieten. Die zweite Gruppe forderte mehr – mehr Konzentration, mehr kurzfristige Disziplinierung, mehr „fette“ Grooves.
 

Benny am Ende der zweiten Staffel: „Das kann ganz schön an die Substanz gehen. Sonst unterrichte ich ja „nur“ einzelne Schüler, die eigentlich schon alles können, von mir aber den „Kick“ erwarten. Hier geht es darum, alle gleichzeitig ununterbrochen bei der Stange zu halten. Da nützt auch kein Promi-Bonus.“

Sagt er mit seinem charmanten Lächeln, und labt sich an Tortellini mit Tomatensauce. Jetzt heißt es, wieder fit zu werden für sein abendliches Solokonzert in unserem Horner Nachtcafé.