Saiteninstrumente
Zu Beginn des Schuljahrs 2008/09 gründete Herr Everling das erste Banjo-Orchester der STS Horn.
Unser Banjo-Orchester ist ein weiteres Beispiel unsere Bestrebungen, den SchülerInnen der STS Horn neben den Percussion- und Cajongruppen und der Steelband Musikprojekte anzubieten, die nicht unbedingt mit anderen Musikgruppen vergleichbar sind.
2011 konnten wir 7 türkische SAZ, eine Ud und eine Lavta hinzukaufen, so dass auch der orientalische Bereich der Saiteninstrumente ins AG-Angebot aufgenommen wurde.
Nicht zu vergessen unsere rund 30 Konzertgitarren, die neben unseren „exotischen“ Instrumenten garantiert kein Schattendasein führen. Ein zweiter, wunderbar sanft klingender Kontrabass (unser „alter“ hatte den Umzug nicht unbeschadet überstanden, aber Herr Nöhring konnte ihn reparieren) sorgt für die nötigen Tiefen.
In einem Stadtteil, in dem viele Elternhäuser nicht die finanziellen Mittel aufbringen können, Privatunterricht zu bezahlen, ist die Schule besonders gefordert. Aber auch Leihgebühren sprengen nicht selten den Familienetat. Der Aufbau z.B. eines klassischen Schulorchesters oder einer Bläserklasse würde somit schon an den Startbedingungen scheitern.
Ein Orchester oder eine Bigband setzen Übungs- und Unterstützungsszenarien voraus, die in Horner oder Billstedter Elternhäusern oftmals nicht gegeben sind – nicht auf Grund mangelnder Bereitschaft, sondern eher bedingt durch weniger oder andere kulturelle Vorerfahrung, beengtere Wohnverhältnisse, große Familien etc. Ein Horner Schulorchester würde daher unter heutigen Bedingungen kaum jemals die Qualität eines Schulorchesters in einem sozial besser situierten Stadtteil erlangen können. Ein gemeinsamer Auftritt mit einem Traditions-Schulorchester führte so zu einem Vergleich, der für die Horner Musikgruppe stets entsprechend negativ ausfallen müsste.
Nicht so, wenn unsere jetzigen Instrumentalgruppen auftreten.
Eine Banjo- oder Saz-Gruppe, ein Cajon-Orchester, eine Steelband oder eine Latin-Percussion-AG kann sehr wohl neben dem Chor oder Orchester eines Musikgymnasiums bestehen, da die Gruppe im besten Sinne des Wortes „unvergleichlich“ ist. Zudem bieten derartige „Nischenprojekte“ unseren SchülerInnen die große Chance, ein instrumentales Können zu erlangen, das sich nicht mit „klassischen“ instrumentalen Fertigkeiten messen lässt und somit jenes Selbstwertgefühl weckt und stärkt, das vielen unserer Kinder – zumindest musikalisch gesehen – nicht eben selbstverständlich ist.