Benny Greb – Ein Soloabend am Drumset
40 Jahre GS Horn. Zwei Wochen Jubiläumsfeiern. Musik. Profis im Horner Nachtcafé.
Benny Greb. Einer DER Schlagzeuger schlechthin. Wir hatten großes Glück, dass Benny in unserer ersten Jubiläumswoche in Hamburg weilte, normalerweise ist er überall in der Welt zu Hause. Und wir hatten Glück, dass Benny schon vor den Sommerferien bei uns zusammen mit Christian v. Richthofen „AutoAuto Spezial“ geübt hatte, so kannte er unsere Schule schon ein wenig. Und unsere Schüler kannten ihn.
Benny machte es unserem Publikum vor, wie er sein Publikum normalerweise vorfindet: Die Beine übereinander geschlagen, den Daumen unterm Kinn, den Zeigfinger zur Schläfe gestreckt, Mittel- und Ringfinger an den gewölbten Lippen: die klassische Analytiker-Haltung.
In der Pause und nach dem Konzert die Jagd nach Autogrammen. „Kommst du mal wieder zu uns?“ „Na klar, wenn ich wieder in Hamburg bin!“
Wer ist Benny Greb?
Benny ist 29 Jahre alt und studierte in Dinkelsbühl und an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Mitte der 1990er Jahre war er Mitglied der Band Rubber Chicken, die erste Erfolge auf lokaler Ebene hatte.
Benny lebt seit 2000 in Hamburg. Nach seinem Studium hatte er Aufnahmen und Auftritte mit seiner Band Otterpost, es folgten weitere Recordings und Gigs mit Jerobeam, Strom und Wasser, Bobby McFerrin, Ron Spielman, dem Zappa-Projekt der NDR Bigband.
2006 wurde er vom führenden US-Drum-Magazin Modern Drummer Magazine auf den Platz 2 der weltweit besten Newcomer gewählt.
2005 wurde seine Soloplatte Grebfruit veröffentlicht, auf der Benny nicht nur als Drummer, sondern auch als Sänger, Bassist, Gitarrist, Produzent und Komponist in Erscheinung tritt.
Benny ist als Dozent an der Hamburg School of Music tätig. 2009 erschien seine DVD "The Language of Drumming".
Und so ein Mann spielt bei uns an der GS Horn. Warum?
„Hier an der GS Horn ist alles anders. Was ihr hier mit euren Schülern macht, ist außergewöhnlich. Die Ausstattung eurer Musikräume, die Atmosphäre zwischen Lehrern und Schülern – bei euch wird Musik nicht unterrichtet, sie wird gelebt. Hier fühlt man sich als Profi ganz nah am Publikum, freut sich über jede Frage, jeden Klatscher, jeden Zwischenruf.“
Benny spielte nicht einfach „so vor sich hin“, er forderte sein Publikum. Für Laien ist es nicht unbedingt einfach, 90 Minuten „Trommeln“ über sich ergehen zu lassen, wenn der Solist so gut ist, dass man den größten Teil seiner Kunst handwerklich nicht einmal annähernd nachvollziehen kann.
Daher entführte Benny seine Zuschauer in die Geschichte des Schlagzeugspiels, machte vor, wie in den unterschiedlichen Epochen Snare, Basedrum, Becken und Toms behandelt wurden, zeigte Stick- und Besen-Techniken des Jazz und erklärte an Beispielen, warum in welchem Stil so und nicht anders gespielt wurde.
Nach der Pause mussten einige kleinere Kinder nach Hause gehen. Nun erlebte unser Gast das Besondere unseres Horner Publikums: Bennys Aufforderung, die weiter hinten sitzenden Zuschauer mögen doch bitte die vorderen Plätze einnehmen, führte zu einer musikalischen Völkerwanderung. Unsere Schüler schoben und zerrten ihre Stühle bis an den Rand der Bühne, bis sie ihren Star hautnah erleben konnten.